Osteiner Hof: ”Braunes Haus” und Stadtkommandantur der Wehrmacht (Schillerplatz)

Der Osteiner Hof - das "Gouvernement" um 1925

Im Rahmen der Feierlichkeiten zu Hitlers Geburtstag am 20. April 1933 übergab die Stadt Mainz den Osteiner Hof der NSDAP. In diesem Mainzer „Braunen Haus" sollten alle Parteiorganisationen untergebracht werden. Wenige Wochen später zogen allerdings die NSDAP-Kreisleitung und andere Dienststellen in den Schönborner Hof um, während die Leitungen der SA und SS im Osteiner Hof blieben. Von 1937 bis zur Zerstörung des Gebäudes im Krieg residierte im Osteiner Hof dann auch die Stadtkommandantur der Wehrmacht.

Das Gebäude hatte bereits früher militärischen Zwecken gedient. In der „französischen Zeit“ zunächst Sitz der Verwaltung des Départements Donnersberg, wurde der ehemalige Familiensitz derer von Ostein nach dem Wiener Kongress, nach dem Einzug der österreichischen und preußischen Garnison, Residenz des jeweiligen Gouverneurs und wurde seither „Gouvernement" genannt. Nach 1890 beherbergte der Osteiner Hof auch die Festungskommandantur. Während der Besatzungszeit von 1918 bis 1930 residierte hier wieder die französische Militäradministration. Nach der Nutzung durch die Wehrmacht und der Zerstörung wurde der Osteiner Hof 1947/48 auf Befehl der Franzosen wieder aufgebaut und diente erneut dem französischen Oberbefehlshaber, später dem Verbindungsoffizier Frankreichs zur Landesregierung Rheinland-Pfalz, als Sitz, bevor 1999 der Standortälteste der Bundeswehr hier einzog. Die Bundeswehr will das Gebäude in Kürze aufgeben.

 
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