Gedenktafel am Hechtsheimer Rathaus: Hin-richtungen am letzten Kriegstag (Morschstr. 1)
Am Vormittag des 20. März 1945 hängten die Hechtsheimer Karl Hammen, Mathias Meinhard und Adam Schuch an der Schule des Ortes zwei weiße Betttücher auf. Die Familienväter wollten damit den schnell näherrückenden Amerikanern, die bereits bei Ebersheim standen, den Friedenswillen des Ortes bekunden. Durch die kampflose Übergabe wollten sie sinnloses Blutvergießen vermeiden.
Doch nicht alle Hechtsheimer waren so vernünftig. Der Ortskommandant, Oberleutnant Albrecht, sorgte für die Verhaftung von Karl Hammen, Mathias Meinhard und Adam Schuch. Gaustabsführer Kurt Schädlich stellte aus Angehörigen einer Volkssturmeinheit aus Trebur und Bauschheim ein Erschießungskommando zusammen. Er wollte mit der Exekution öffentlich ein Exempel statuieren und die Verteidigung des Ortes auf diese Weise erzwingen. Die Hinrichtung fand noch am selben Abend statt. Die drei Verhafteten mussten sich mit unverbundenen Augen vor dem Bauerngehöft am Lindenplatz 2 aufstellen und wurden erschossen. An dem Leichnam von Adam Schuch wurden später 17 Einschusslöcher gefunden.
Bereits am darauffolgenden Morgen besetzten Einheiten der 90. US-Infanterie-Division den Ort, ohne dabei auf Gegenwehr zu stoßen.