Schönborner Hof: Sitz der NSDAP-Kreisleitung (Schillerstraße 11)
Seit Mai 1933 hatte die NSDAP-Kreisleitung im Schönborner Hof, dem ehemaligen Offizierskasino in der Schillerstraße 11 ihren Sitz. Daneben waren dort die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation (NSBO) und die Geschäftsstellen der nationalsozialistischen Deutschen Arbeitsfront (DAF) sowie des Bundes Deutscher Mädel (BDM) untergebracht.
Das Stadtpalais der Grafen von Schönborn, die mit Johann Philipp von Schönborn von 1647 bis 1673 einen Mainzer Erzbischof und Kurfürsten stellten, wurde 1668 bis 1670 im Stil der Spätrenaissance errichtet. Es diente im 19. Jahrhundert als Kaserne und erhielt ein zusätzliches Stockwerk. 1942 wurde es durch Bomben so stark beschädigt, dass man die Ruine nach dem Krieg eigentlich abreißen wollte. Auf Betreiben der französischen Militärregierung wurde der Schönborner Hof jedoch 1952 wieder aufgebaut und in den architektonischen Formen des 17. Jahrhunderts rekonstruiert. Seither beherbergt das im Besitz der Universität befindliche Gebäude das Institut Français, das den Mainzern die französische Sprache und Kultur vermittelt.